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Der Gral im Tegernseer Tal
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Vier Bilder von Thomas Fischer zu einem nicht nur talweit bekannten Thema.
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Weitere Anmerkungen zu diesem Thema finden Sie auf dieser Seite u.a. hier: [1] [2] [3] [4] [5]
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Intensiver Schmusekurs
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Nicht, dass wir mit allem und jedem einverstanden wären, was Hans Pawlovski so im Laufe der Jahre in die Welt gesetzt hat, das müssen wir nicht und das müssen auch die SPD-Mitglieder nicht. An einem hat der SPD-Kreisvorsitzende jedoch nie einen Zweifel gelassen, nicht den allerkleinsten: er ist ein ausgewiesener Linker. Und: er ist in Kenntnis seiner Standpunkte in sein Amt gewählt worden, ohne dass ein Gegenkanditat aufgestellt worden wäre. Das ist bekannt. Ebenso bekannt ist, dass ihm besonders von Seiten der “Realpolitker” im Kreis keine besondere Verehrung entgegengebracht wird. Das hat sich anhand der Bürgermeister-Beisheim-Affäre gezeigt und auch sonst zu allerlei Gelegenheiten musste Pawlovski als Sündenbock herhalten. Auch dies ist bekannt und wäre auch keinen großen Kommentar wert: wer austeilt, sollte doch gewisse Nehmerqualitäten mitbringen. Nun haben einige Kommunalpolitiker die SPD verlassen, weil sie im Kreistag auf keinen Fall mit Pawlovski zusammenarbeiten wollten und weil sie vergeblich mit einem Ultimatum das Parteiordnungsverfahren, das deswegen gegen sie im Gange ist, stoppen wollten
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22.03.06
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Es sei eine “Zumutung”, so der Weyarner Bürgermeister Pelzer. Unter der ganzen Aufgeregtheit ist fast aus dem Blickwinkel geraten, was den grundsätzlichen Unterschied zwischen einem Kreisvorsitzenden der SPD und einem SPD-Bürgermeister ausmacht: der eine ist in erster Linie der Partei verpflichet, der andere macht Politik in der Kommune -oft unter Verfolgung eines intensiven Schmusekurses mit dem politischen Gegner. Diese Haltung, öfter auch mal verbunden mit einer primadonnenhaften Empfindlichkeit der Mandatsträger, ist der wahre Grund der Spaltung. Ob die Ausgetretenen sich mit diesem Schritt einen Gefallen getan haben, steht auf einem anderen Blatt. Sicher, möglicherweise springt für den ein oder anderen noch eine Amtsperiode dabei heraus, aber ohne eine Partei mit ihren Zuarbeitern und Helfern im Rücken, ist ein Erfolg mehr als fraglich. Ob wir letzteres in jedem Fall bedauern sollte, wissen wir nicht so ganz genau. Vom Gefühl her: eher nicht. kk
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Ein Bürgermeister hat was
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Gmund hat gewählt, nein falsch: eine Minderheit der 4.749 Gmunder Wahlberechtigten hat gewählt: es waren exakt 1.728 Stimmen, die die Bürger in den Wahllokalen abgegeben haben.
Das sind 36,39% derer, die hätten wählen können.
Es gab genau einen Kanditaten auf der -naja- Liste: den bisherigen Amtsinhaber Georg von Preysing (CSU). Und er hat eine absolute Traumquote: 78,60% der gültigen Stimmen, wie die Wahleitung verkündete. Wir wollten schon gratulieren. Doch halt, wir warfen noch einen ungläubigen Blick auf die öffentliche Bekanntmachung. Stimmberechtige gab es 4749, Stimme abgegeben haben 1728, gültige Stimmen: 1416, andere Personen gewählt: insgeamt 303 (davon immerhin 116 für Georg Rabl), ungültige Stimmzettel: 312, mit Nein gestimmt: Fehlanzeige. Soll das heißen, dass man im Gmund nicht gegen den einzigen Kanditaten stimmen konnte? Genau, das heißt es. Aber es gab eine Liste mit Personen, die eigentlich gar nicht gewählt werden wollten. Auf gut Englisch: Dummies.
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15.03.06
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Schaun wir mal genauer: 1. Gar nicht hingegangen sind (Sauwetter und mangels Alternative, sagt die Gemeinde): 63,61% / 3021 Wähler. 2. Auf jeden Fall einen anderen Kandidaten wollten 303 Wähler (18,05% der abgegeben Stimmen, 21,40% der gültigen), sie schrieben selbst einen Namen hin, notfalls den eigenen oder machten das Kreuz bei der Liste (s.o.). 3. 312 Wählern fiel gar nichts ein oder sie konnten keinen Gegenkandidaten finden oder sie wollten mit Nein stimmen (‘Ungültige’ Stimmen: 17,53% der abgegebenen oder 22,03% der gültigen Stimmen ).Das ist bemerkenwert: aus verläßlicher Quelle verlautet, dass bei der letzten Wahl im Jahre 2000 ganze elf Wähler ungültige Stimmen abgaben. Damals war eine Nein-Option auch nicht unbedingt nötig, weil es einen Gegenkanditaten gab. 4. Der Bürgermeister hat demnach 23,43% der Gmunder Wahlberechtigen so überzeugt, dass die trotz des Sauwetters die Stimme für ihn abgaben.
Auf eine nette Tortengrafik mit all den Prozentzahlen verzichten wir hier. Wir sind nicht ja beim Focus. ms
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Bürger haben was
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Hochverehrte SPD, liebe GRÜNE, hochgeschätzte Freie Wähler! Kann das sein, dass ihr es allesamt nicht zuwege gebracht habt, der ohnehin wahrscheinlichen Wiederwahl von CSU-Bürgermeister Georg von Preysing am 12. März auch nur einen einzigen Gegenkandidaten entgegenzustellen? Oder -wahrscheinlich aussichtsreicher- eine Kandidatin? Es ist zwar bekannt, dass die Gmunder Bürgermeister so gut wie immer wiedergewählt werden, egal was sie tun, lassen oder sagen, aber wenigstens versuchen hättet ihr es doch mal können.
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Das Beisheim-Event
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Fakt ist, dass im Jahre 2002 ein Mountainbike- Marathon in Rottach-Egern stattfand. Fakt ist auch, dass eine Event- Agentur mit dem ansprechenden Namen ‘upsolut’ (wohl eine Verballhornung von ‘Obstsalat’) mit der Organisation der Angelegenheit befaßt war. Fakt ist weiterhin, dass so etwas natürlich Geld kostet, in diesem Falle stattliche 40.000 Euro. Den Bereich der allgemein anerkannten Tatsachen verlassen wir auch nicht, wenn wir, der Berichterstattung der Tegernseer Zeitung folgend, behaupten, dass der im Tal hinlänglich bekannte Otto Beisheim eine Sponsoring-Zusage für das Event über 45.000 Euro schließlich zurückzog. Glaubwürdig bezeugt ist auch ein Termin, der die besagte Event-Agentur und die Tegernseer - Tal-Gemeinden vor dem Landgericht München II versammelte. Streitpunkt: die Kosten. Und nun wird es interessant. Franz Hafner, Bürgermeister der Gemeinde Rottach-Egern, behauptet, dass, obwohl alle Rechnungen an die ‘Tegernseer Tal Gemeinschaft’ gingen, diese damit nichts zu tun habe.
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12.02.06
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Man sei nur ‘treuhänderisch’ tätig gewesen, da Beisheim auf diese Handhabung stets Wert gelegt habe. Beisheim sei schließlich ohne Begründung von seiner Sponsoring- Zusage zurückgetreten (Zitat Tegernseer Zeitung: “Warum Beisheim schließlich absprang, wisse niemand”). Wir fragen uns interessiert, wie denn die Kommunikation bei diesem event gelaufen ist. Ist es im Ernst vorstellbar, dass ohne verbindliche Zusage des “Wohltäters des Tegernseer Tals” eine Veranstaltung dieser Größenordnung in Auftrag gegeben wurde? Es ist. Und weil es sich der Herr Wohltäter -nach mittlerweile bekannter Gutsherren-Art- dann anders überlegte, haben nun entweder die Event-Agentur oder die Talgemeinden ein Problem am Hals. Name des Problems: Beisheim.
Martin Scheib
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Das Wort zum Donnerstag
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"Knappheit bei Verdienstorden. Dass sowohl Kabinettsmitglieder mit dem Eintritt ins Kabinett wie auch Bürgermeister mit dem Ausscheiden aus dem Amt automatisch den bayerischen Verdienstorden mit doppeltem Großkreuz überreicht bekommen, stürzt die Regierung in eine Sinnkrise. Dies läge aber nicht an der Knappheit der Verdienste, sondern allein an der Knappheit der Orden, deren noch lebende Träger die Anzahl von 2000 nicht überschreiten dürfe. Meldung der amtlichen bayerischen Presseagentur (bpa)"
Erfunden von Thomas Fischer
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Peitschen & Pauken
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"Peitschenschlag für Pawlovsky: SPD - Fraktion spaltet sich" und "Bitterkeit nach dem Paukenschlag SPD-Zwist zieht tiefe Gräben" so titelt der MM am 8.12.und am 9.12. im Miesbacher Lokalteil.
Bild © Thomas Fischer, Miesbach. Vergrößerung bei einem Klick.
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Die Stimme der Vernunft
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Deutlich, klar und weit jenseits unserer eher ätzenden Kommentierung, hat die Tal-SPD eine Erkärung verfasst, die kaum zur Kenntnis genommen wurde, obwohl es ihr nicht an differenzierender Sachlichkeit gebricht. Nachfolgend wollen wir sie dem geneigte Leser zur lauten Verlesung empfehlen, auch wenn wir ihr inhaltlich nicht in allen Punkten uneingeschränkt folgen mögen:
“Wir haben Verständnis für die Enttäuschung, welche die Entwicklung um die Stiftung von Prof. Beisheim bei den Talbürgermeistern hervorgerufen hat. Wir haben kein Verständnis für deren Stellungnahme. Diese verletzt aufs Gröbste Prinzipien des demokratischen Umgangs, den gegenseitigen Respekt und das in der Verfassung verankerte Recht auf Meinungsfreiheit. Mitbürger werden polemisch anden Pranger gestellt, diffamiert und zur Denunziation freigegeben. Die in weiten Teilen maßlose und die Grenzen der Legalität (§ 130 StGB, Volksverhetzung) streifende Erklärung der Talbürgermeister zerstört so das Vertrauensverhältnis von Eltern und Lehrern, beschädigt die Lernatmosphäre, entzweit unser Gemeinwesen und beschädigt nachhaltig den Ruf des Tegernseer Tals. Auch die "spontane" Demonstration am 14. November erinnert mehr an ein Haberfeldtreiben als an einen rationalen Diskurs. Eine förmliche Entschuldigung der Bürgermeister bei den Lehrerinnen und Lehrern ist das Mindeste, was man erwarten kann.
Um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, hat die Tal-SPD bis jetzt geschwiegen. Die Stellungnahme ist ein Versuch, den ganzen Sachverhalt wieder vernünftig und angemessen diskutieren zu können.
1. Kein vernünftig denkender Mensch schlägt leichtfertig eine großzügige Stiftung aus. Die LehrerInnen lehnten weder die Stiftung noch die geforderte Unbenennung nicht grundsätzlich ab, sondern wollten eine Stellungnahme des Kultusministeriums und der Beisheim-Stiftung aufgrund einer neuen Dokumentenlage, die offenbar auch vom Kultusministerium bestätigt wurde. Die Forderung nach Aufklärung hat nichts mit Selbstherrlichkeit, Moralaposteltum oder Ignoranz zu tun. Sie war vielmehr aufgrund der neuen Situation sogar zwingend notwendig. Schließlich müssen die LehrerInnen die Umbenennung vor sich und kritischen Schülern sowie Bürgern verantworten und vertreten.
2. Die LehrerInnen des Gymnasiums haben sich nicht "eingemischt", vielmehr waren sie gemäß Art. 29,3 des BayEUG dazu verpflichtet, über die Umbenennung abzustimmen. Es ist Zeichen für einen aufrechten Gang, dass der Lehrkörper trotz des ungeheuren Drucks, dem er ausgesetzt war, genau das aktiv vorlebt, was er im Unterricht vermitteln soll: Wertebewusstein und kritische Rationalität!
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07.02.06
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3. Wir stehen voll hinter dem Vorschlag der "Stichelhex" vom 15.11. Lehrer und auch Eltern und Schüler sollten zusammen mit Prof. Beisheim den ganzen Sachverhalt in Ruhe besprechen.
4. Es ist uns sehr wichtig, dass das außerordentliche bürgerschaftliche Engagement von Prof. Beisheim durch die Vorkommnisse nicht entwertet wird. Seine Leistungen für das Tegernseer Tal und den Landkreis sind unbestritten. Ebenso soll sein Lebenswerk nicht in Verruf gebracht werden. Es muss aber erlaubt sein, darüber zu diskutieren, ob Gymnasien nach noch lebenden Personen benannt werden sollten. Hinzu kommt: Die Namensänderung einer so bedeutenden, dem humanistischen Leitbild verpflichteten Institution, ist in unseren Augen keine Lappalie. Ein Gymnasium, und schon gar nicht das Gymnasium Tegernsee, ist kein Fußballstadion oder eine Firma. Der Versuch, die Namensänderung "par ordre de mufti" ohne eine breite öffentliche Diskussion durchzudrücken, schürt Misstrauen und provoziert die Frage nach den Gründen für dieses Vorgehen. Die unsensible und unprofessionelle Vorgehensweise der Verantwortlichen ist der Hauptgrund für die gegenwärtige Krise.
5. Die finanzielle Grundsicherung und die Existenz einer staatlichen Schule darf aus Gründen der Chancengleichheit und -gerechtigkeit nicht von privaten Geldgebern abhängen. Gerade die Bayerische Staatsregierung betont immer wieder die Wichtigkeit von Bildung für unsere Gesellschaft. Es ist somit auch ihre Aufgabe, ausreichend finanzielle Mittel den Schulen zur Verfügung zu stellen und sich nicht aus Sparwut von Privatkapital abhängig zu machen. Auch wenn Prof. Beisheim seine Meinung nicht ändern sollte, wird das Gymnasium Tegernsee auch in Zukunft seinen pädagogischen Auftrag wie bisher exzellent erfüllen.
Diese Stellungnahme darf nur ungekürzt veröffentlicht werden.
Martin Walch, Setzberg 2 83708 Kreuth
Johann Schmid, Kainzenweg 10, 83703 Gmund
Jakob Appoltshauser, Paduaweg 8, 83700 Rottach-Egern
Thomas Mandl, Jägergraben 5, 83684 Tegernsee
m.s.
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Was bleibt
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Den Bürgermeistern des Tegernseer Tals möchten wir an dieser Stelle unsere besondere Hochachtung aussprechen. Mutig setzen sie sich an die Spitze eines neuen Zeitgeistes, der im Grunde der alte und einzig WAHRE ist. Das neue Reich, pardon, das neue Deutschland, nein, auch falsch, also: diese Nation muss zu ihren wahren Werten zurückfinden. Und dazu gehört, dass jeder weiß, wo sein Platz in der gottgegebenen Ordnung ist. Beruhigt stellen wir fest, dass auch der SPD-Bürgermeister von Tegernsee dazu gehören will, auch wenn die Tal-SPD eine abweichende Meinung veröffentlicht hat. Es war schon immer guter Brauch in diesem Land, dass der anschafft, der das Geld hat. Beisheim hat. Dem ganzen Demokratiegedusel sind die Herren Bürgermeister in bemerkenswerter Offenheit entgegen getreten. Die Lehrer haben zu kuschen, egal, was das Gesetz sagt, die Schüler sowieso. Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder sagen darf, was er denkt -respektive sie.
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Da war doch was?
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Ja, stimmt. Da war was. Ein Blätterrauschen, ein bundesweites. Und weil wir selbst nicht vor Ort waren, haben wir online etwas nachgeforscht.
Gefundene Überschriften und Zitate:
(Stern online vom 17.12.05): “Jagdszenen im Idyll” “Ein tölpelhafter Beschluss", wüteten die fünf Bürgermeister im Tegernseer Tal. Empört forderten sie, die Namen der "faulen, neidischen, untragbaren, selbst ernannten Moralapostel" zu veröffentlichen, und empfahlen den vermeintlichen Quertreibern, "sich schnellstmöglich um Versetzung zu bemühen". Da habe "eine Lehrerclique egozentrisch eine einmalige Chance verspielt". Seit das örtliche Gymnasium nun doch kein Millionengeschenk erhalten soll, weil das Lehrerkollegium ein paar kritische Fragen zur Vergangenheit des Stifters stellte, herrscht Krieg am postkartenschönen Tegernsee. Anlass war der Versuch des Metro-Gründers Otto Beisheim, der Bildungsanstalt zehn Millionen Euro zu stiften. Dafür sollte die staatliche Schule an seinem nahen Zweitwohnsitz künftig seinen Namen tragen. Anfangs ging alles glatt, denn die "Prof. Dr. Otto Beisheim Stiftung Tegernsee" war klammheimlich eingefädelt worden. Der Mäzen unterzeichnete die Urkunde in den Sommerferien. Doch als die Mehrheit der Schüler, Lehrer und Eltern beim herbstlichen Schulbeginn erstmals davon erfuhr, trübte die Verknüpfung der guten Tat mit der Umbenennung in Otto-Beisheim-Gymnasium die Freude über den "Lottogewinn". (...) /von Brigitte Zander
(Spiegel online vom 06.12.05): “Zank um Beisheims Zaster” (...) Dabei ist die Diskussion um Beisheim nicht neu. Seit jeher macht der betagte Unternehmer seine Großzügigkeit davon abhängig, dass die Begünstigten sich jede Dikussion seiner Vita und seiner Werte ("Geiz ist geil") verkneifen. Die TU Dresden, die Wirtschaftshochschule WHU - Otto Beisheim School of Management in Koblenz-Vallendar und der Golfclub in Bad Wiessee sackten das Geld ein. Eine Musikschule im Tegernseer Tal konnte hingegen ebenso wenig entstehen wie ein Eisstadion und eine Mehrzweckhalle, nachdem lästige Fragen die Projekte behindert hatten. Von Unterstützern wird der Schweizer Steuerbürger in Abwesenheit mit Ergebenheitsadressen überhäuft. Schülervertreter sammelten Unterschriften, Luftballons mit Briefchen an den "lieben Opa Beisheim" wurden losgelassen. Und als Vertreter von "denen, die noch gar nicht geboren sind" demonstrierten Schüler, Eltern, Landrat und die Bürgermeister, "dass wir hinter Beisheim stehen". Wem derart gunstgewerbliches Verhalten zuwider ist, der fühlt sich derzeit ziemlich unbehaglich im Tal.
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Nachlese vom 05.02.2006
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Zur Verwirrung tragen zusätzlich Gerüchte bei, nicht Beisheim selbst habe die Umbenennung gefordert, sondern verschiedene Kommunalpolitiker hätten ihm die Patronage angetragen. Lehrer Hahn verweist auf den Wertekanon des Gymnasiums. Danach soll im Unterricht ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, "dass Demokratie wir alle sind" und das Wissen "um die Vergangenheit notwendig für ein verantwortliches Handeln in der Gegenwart" ist. "Dafür", sagt der Vater von drei Kindern, "haben wir ja nun ein prima Beispiel gegeben." /von Bettina Musall
(ND vom 24.11.05): »Der Otto macht das schon« (...) “Am Tegernsee aber ist letzte Woche wilde Empörung über eine Insubordination der Lehrer des Tegernsee-Gymnasiums ausgebrochen. Die hatten mit nur 31 zu 29 Stimmen einer Umbenennung der Schule in Otto-Beisheim-Gymnasium zugestimmt, eine Umbenennung, die zwingend mit einer Zehn-Millionen-Spende verbunden war. Und die Lehrer hatten mit ihrer allzu knappen Zustimmung die Bitte um Aufklärung verbunden, was es mit einer SS-Zugehörigkeit des Spenders auf sich habe. Professor Otto Beisheim zog die Spende sofort zurück. »Das ist ein rabenschwarzer Tag für den ganzen Landkreis«, stellte darauf Landrat Norbert Kerkel fest, der nach den Recherchen der »Tegernseer Zeitung« »bis ins Mark erschüttert« war. Das Filialblatt des »Münchner Merkur« vermerkte: »Wer mit zehn Millionen im Koffer gegen verschlossene Türen rennt, hinter denen die Nazikarte gespielt wird, kann sich zu Recht abwenden.« Und klagte: »Bedauerlich nur, daß nicht diejenigen die Konsequenzen tragen müssen, die diese Suppe eingebrockt haben.« Dass die Lehrer, die Einwände erhoben, auch die Suppe auslöffeln müssen, daran arbeiten tatkräftig die fünf Bürgermeister der für die Schule zuständigen Tegernsee-Gemeinden: »Wir werden alles daran setzen, die Namen zu erfahren.« Sie warnen: »Man muss höchste Angst haben, welche Mentalität unseren Kindern eingepflanzt wird.« Die »betroffenen Lehrkräfte« sollten, so verlangen die fünf Bürgermeister, »schnellstmöglich um Versetzung an ein anderes Gymnasium bitten«. (...) /von Otto Köhler
Wer nun bekrittelt, hier seien nur liberale oder gar ausgewiesen linke Medien zitiert, dem sei entgegen gehalten, dass die konservativeren Äquivalente online nichts zur Verfügung stellen. Ausnahme: Die Homepage vom Klatschkolumnisten Michael Graeter. Wir bitten um Verständnis, wenn wir diesen Herrn und seine Äußerungen nicht zitieren. Das ist unter unserer Würde. ms
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Der neue Typ des CSU-Intellektuellen:
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"Es ist besser, wenn statt der Mundwerker wieder die Handwerker in denVordergrund treten"
Jakob Kreidl, zitiert im MM vom 23.1.06 Spricht Kreidl hier als Handwerker, Mundwerker oder gar als Kopfwerker?
Friedrich Hildebrandt
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20. 01. 2006
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Vor vielen Jahren entstand einmal ein Flachbild, ausgeführt in konventioneller Pinselarbeit, aus eigentlich völlig anderem, wenn auch ebenso öffentlichem Anlaß, der hier wenig zur Sache tut und deswegen unerläutert bleibt. Während wir uns jedoch unlängst mit dem unerfreulichen Zustand der Meinungsfreiheit im Tegernseer Tal und der hiesigen Diskussions-Kultur anhand der Bürgermeister - Beisheim - Affäre befassten, kam uns das Bild wieder in den Sinn.
Und nun ist ein neuer Titel gesucht. Vorschläge dafür gehen an den Urheber: Martin Scheib
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Senffreie Zone?
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Es trifft zwar zu, dass wir keinerlei Verpflichtung sehen, bei jeder Gelegenheit unseren Senf zu plazieren, weshalb wir aber jegliche Kommentierung über ein Jahr generell unterlassen haben, hat schon einen mitteilungswürdigen Grund. Es ist ganz einfach: wir waren im Ausland. Das erzeugt eine ganz andere Perspektive bei der Betrachtung heimischer Verhältnisse, wie jeder wohl bestätigen wird, der schon mal da war. Nun sind wir mit der Rückschau beschäftigt: reiche Ernte erwartet uns, das ist schon mal sicher.
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Januar 2006
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Die Herren Bürgermeister, in würdiger Kooperation mit Herrn Beisheim und der lokalen Presse, scheinen es geschafft zu haben, das ganze Tal auch ohne unser Zutun bundesweitem Gelächter preiszugeben. Obwohl wir ja wohl nicht umhin können, uns näher zu befassen, hier schon mal ein Glückwunsch an die Beteiligten: Eine reife Leistung, Chapeau!
ms
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Rottach: Lammfromm
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Die Geheimniskrämerei in den Entscheidungs- gremien der Talgemeinden ist schon vielfach kritisiert worden, besonders oft hatten sich die Herren vom Westufer so etwas vorhalten lassen müssen. Nun hat eine Journalistin der Tegernseer Zeitung im Zusammenhang mit Vorberatungen der Pläne für das Anwesen “Seeperle” in Rottach-Egern einen Kommentar im gleichen Sinne geschrieben. Wie immer in solchen Fällen, geben sich die Herren Räte empört und verweisen auf die Gemeindeordnung, wonach es schutzwürdig sei, wenn die persönlichen Verhältnisse von Betroffenen angesprochen würden. Es ist jedoch nicht zwingend, auch den gesamten Rest in der gleichen Sitzung abzuhandeln, zumal dann nicht, wenn ein öffentliches Interesse vermutet werden kann. Ganz übel meinende Zeitgenossen könnten sogar auf den Gedanken verfallen, dass dieses Verfahren System hat:
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Gmund III
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Das Bauerntheater lebt. Es ist nicht einmal ein Obulus für den Eintritt zu errichten, rechnet man den Kaufpreis für Presseerzeugnisse mal nicht mit. Das Gmunder Gemeindeoberhaupt sorgt dafür, dass es den Zuschauern dieses Dramoletts nicht fad dabei wird. Die Hütten-Affaire des Gerorg von Preysing (s.unten) zieht weitere Kreise. Es stellte sich heraus, dass der Herr Bürgermeister (in privatim wohlgemerkt) die Hütte höchstselbst dem Forstamt abgekauft hat, das sie -wie man hört- auch nicht als Geräteschuppen genutzt hatte. Das Landratsamt konnte sich ebenfalls nicht dazu entschließen, der Argumentation von Preysings zu folgen, wonach der Bau dringend als Lagerraum für landwirtschaftliches Gerät benötigt werde und ordnete den Abriß an. Es hat nichts genutzt, dass man schnell noch die meisten Sitzgelegenheiten entfernt hatte und dafür allerlei Gerät in der Hütte deponierte.
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30.11.04
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Wer nun geglaubt hatte, damit sei die Sache gegessen, die Hütte noch vor Jahresende wieder verschwunden und die langweilige Ruhe im Dorf wieder eingekehrt, hat die Beharrlichkeit der Akteure unterschätzt. Man baute die Terrasse teilweise ab und lud das Landratsamt zur neuerlichen Besichtigung. Ergebnis: das Gleiche wie zuvor, die Hütte muß weg. Wir möchten ja beinahe wetten, dass damit nicht Ende der Affaire erreicht ist.. ms
Foto: Tegernseer Zeitung v. 20/21.11.04 /tp.
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Gmund II
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Es kann nicht anders sein: Gmunds Bürgermeister Georg von Preysing fühlt sich unwohl, wenn er keine negativen Schlagzeilen macht. Und so geht sein Streifzug durch die Fettnäpfchen eben weiter. Nach eher undurchsichtigen Grundstücksgeschäften, den Drohungen gegen Gegner der absehbaren Verschandelung des schönen Guts Kaltenbrunn durch die Schörghuber-Gruppe, den Spekulationen um den sog. “Baumfrevel” (siehe unten) nun dies: Ein Gmunder Grundbesitzer, der zu recht einen Schwarzbau auf seinem Grundstück (Außenbereich) wieder abreißen musste, da dieses zwar als landwirtschaftliches Nutzgebäude deklariert war, aber erkennbar anderen Zwecken diente, schaut zum Nachbargrundstück (ebenfalls Außenbereich) und erblickt dort ein Holzgebäude, das vom reinen äußeren Anschein her aussieht wie eine Almhütte oder ein für Feiern bestimmtes Gartenhaus: kleine Veranda, schmale Tür,
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30.08.04
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durchs dekorative Fensterl ist ein Tisch mit Stühlen zu sehen. Das Grundstück gehört dem Herrn Bürgermeister, der es an einen Nachbarn verpachtet hat. Und dieser Nachbar, sagt der Herr Bürgermeister, hat das Holzhaus als landwirtschaftliches Nutzgebäude gebaut. Es ist kaum vorstellbar, dass der besagte Nachbar den Eigner des Grundstücks nicht von seinem Vorhaben unterrichtet hat und noch weniger ist vorstellbar, dass der Bürgermeister, der ja vor seinem Amtsantritt längere Jahre im Gemeinderat zugebracht hat, von der Sache mit dem Schwarzbau-Abriss nichts gewußt hat. Und dass einer, der sein Häusl hat abreissen müssen, nicht zuschaut, wenn auf dem Bürgermeistergrundstück ein ähnliches Bauwerk hingestellt wird, dass kann sich jeder am Daumen abzählen. Bleibt nur der Schluss: er macht das mit Fleiß, der Bürgermeister. ms
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Endlich...
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Münchner Merkur vom 30.08.2004
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30.08.04
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...ist es heraus. Die Jobcard soll verhindert werden. Dabei können sieht es mit der Bilanz bei den germanischen Verhinderungsversuchen so gut nicht aus. Was sollte in den letzten Jahren nicht alles verhindert werden: Strauß als Kanzler, Pershings, Atomkraftwerke, mehr Arbeitslose, massenweise Geld für Pharmakonzerne, diverse Bürgerkriege, Hartz IV, hohe Benzinpreise und schlechte Laune beim Kanzler. Was is’ draus geworden? Nix, rein gar nix, naja fast. Wir bekamen die Pershings, Atomkraftwerke haben wir noch einige Jährchen lang, weniger Arbeitslose sind es auch nicht gewoden -und vom Verdienst der Pharmakonzerne, Bürgerkriegen und der Kanzlerlaune ganz zu schweigen. Nur einen Kanzler Strauß haben wir nicht erleiden müssen. Nun startet ein unbekannter Redakteur des Münchner Merkur einen erneuten Versuch - der Grund wird gleich mit geliefert: aus Gründen des Datenschutzes soll durch massiven Einsatz von Schwarzarbeit die Jobcard verhindert werden. Im Artikel darunter steht zwar genau das Gegenteil, aber wer schon einmal für ein deutsches Pressorgan gearbeitet hat, weiß genau, dass der Artikelschreiber nie die Überschrift macht, was man auch vorschlägt, es wird geändert. Aber diesmal braucht sich keiner zu ärgern, denn der nebenstehende Zeitungsausschnitt ist aus dem Wirtschaftsteil des Münchner Merkur. Und den liest eh’ niemand. ms
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Adel verpflichtet?
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Irgendwer hat in Gmund an einem Seegrundstück Bäume absichtsvoll beschädigt, wiederholt und in der Nacht. Letzteres beruht allerdings auf Vermutungen. Der Täter -oder die Täterin, Gleichberechtigung muss auch hier sein- wurde jedenfalls nie gesehen. Mangels anderer Nachrichten berichteten die Lokalblätter breit und länglich über den Vorgang, der dabei vorzugsweise mit dem Begriff ‘Baumfrevel’ bezeichnet wurde, vor allem von der sich selbst so nennenden ‘Heimatzeitung’. Wir könnten jetzt hier die Sache mit den Bäumen auf sich beruhen lassen und elegant auf ein weit interessanteres thematisches Nebengleis verzweigen, zu der Frage nämlich, weshalb das schöne Wort ‘Frevel’ so gut wie nur noch im Zusammenhang mit Bäumen oder Wald und Wild vorkommt, aber das bedürfte noch weiterer Recherchen und die Überschrift wär’ auch ganz daneben. Also kommen wir zu der Posse, die dann folgte und uns die Überschrift rettet. In Gmund agieren an prominter Stelle zwei Herren von Adel, der eine ist der Bürgermeister Georg von Preysing, der andere Ferdinand Graf Spiegel von der SGT (Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal). Die Herren liegen seit längerem im Streit, nicht nur untereinander, aber da besonders. Das Gemeindeoberhaupt hat sich auf die Fahnen geschrieben, der Schörghuber-Gruppe dabei behilflich zu sein, das schöne Gut Kaltenbrunn zu einer Herberge für besonders gut Betuchte aufzublasen, es gab einen Bürgerentscheid (für das Hotel) und massivste, doch auch konstruktive Kritik von Seiten der SGT und seinem Ober-Don-Quichote Graf Spiegel. Der kritisierte die Schörghuber-Pläne auch nach dem Bürgerentscheid munter weiter, und in der Folge konnte man den ohnehin leicht entflammbaren Graf Preysing des öfteren in Palmenwipfeln sitzen sehen. Die Gmunder Bürgermeister sind ja schon seit jeher eine besondere Rasse gewesen, aber was dann folgte, rechtfertigt auf jeden Fall einige Spekulationen.
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.Eines Tages erfuhren die erstaunten Talbewohner aus den Zeitungen, dass der Bürgermeister öffentlich und offensichtlich per Pressemitteilung Vermutungen von sich gab, es könnte ja sein, dass Graf Spiegel sich als vorsätzlicher Baumbeschädiger betätigt habe, die Bäume lägen ja an seinem Grundstück -und in der Vergangenheit habe Spiegel bei der Gemeinde vergeblich eine Erlaubnis zum Fällen der Bäume zu erlangen gesucht. Auch wenn man in Rechnung stellt, dass im Tal so mancher Bürgermeister jegliche Kritik gewohnheitsmäßig als Majestätsbeleidigung auffasst, so erreicht die Aktion von Preysings doch eine besondere Qualität der Hinterfotzigkeit. Erstaunt sehen wir da einen Bürgermeister, der seine Emotionen keineswegs im Griff hat. Es scheint auch keiner da zu sein, der ihn hindert oder bremst. Und diese Feststellung ermutigt zu wildesten Spekulationen, denn der ‘Baumfrevler’ ist noch immer nicht ertappt worden. Könnte es nicht sein, dass der gräfliche Bürgermeister sich eines Tages (oder auch nächtens) so sehr über den unverdrossenen Graf Spiegel geärgert hat, dass er selbst mit Säge und Chemiebaukasten losgezogen ist, um einen Anlaß zu schaffen, über den er dann nachher öffentlich Vermutungen anstellen konnte? Wir wissen es nicht, aber für diese Spekulation gibt es nicht weniger gute Gründe als für die des Georg von Preysing. Möglicherweise ist ja doch alles ganz anders, doch eines ist sicher: demnächst steht ein Gerichtsverfahren an. In gut gräflicher Manier hat nämlich der Herr Bürgermeister einem ortsansässigen Handwerker öffentlich damit gedroht, im wegen seiner kritischen Haltung die gemeindlichen Aufträge zu entziehen. Und nun will er das nicht gesagt haben. Man hört, die Aufträge der Gemeinde blieben trotzdem aus.
Martin Scheib
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Kreuth: M’r gebet nix...
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Der Kreuther Gemeinderat ist bekannt für seine Zugeknöpftheit, jedenfalls, was das kommunale Säckel angeht. Diemal haben die Räte es abgelehnt, sich an den Kosten eines neuerlichen Verkehrsgutachtens zu beteiligen, vor allem, weil der Kreuther Anteil stattliche 12.528 Euro betragen hätte. Zu kurz gesprungen, finden wir. Bernd Rohbogner wollte zwar mit 2.500 Euro einen “Solidarbeitrag” springen lassen, denn Kreuth sei von der Verkehrsproblematik ja “nur am Rande” betroffen. Diese Aussage ist -mit Verlaub gesagt- reichlich seltsam. Es ist zwar so, dass die Bundesstrasse nur durch einen Teil der verstreuten Kreuther Ortsteile führt, da aber dann mitten durch. Eine weitere Wortzutat geistert nun schon seit Jahren durch die Debatte, diesmal auch durch die in Kreuth: es heißt, der Verkehr sei “größtenteils hausgemacht”. Dies trifft sicher zu. Am Montagmorgen. Wer einmal an einem Samstag Morgen (wahlweise auch Sonntag Abend oder Freitag Nachmittag) versucht hat, sich in den Verkehr einzufädeln, weiss wovon hier die Rede ist. Ob in Kreuth/City oder am äußersten Zipfel, bei Stuben: das kann dauern. Wenn die Insassen der Karossen allesamt oder auch nur “größtenteils” vom Tal kämen oder dahin wollten, gäbe es kein freies Bett mehr am Tegernsee, keinen unbesetzten Wirtshausschemel und keine freie Gondel am Wallberg. Wie jeder sehen kann, der das auch will, besteht, vor allem am Wochenende, ein beachtliches Problem mit dem Durchreiseverkehr. Das ist der eine Punkt, gut ablesbar in Stuben.Dazu kommen unzählige Ausflügler, die bloß umanand kurven, eventuell ein Stückchen Torte verzehren, wenn sie nicht am Straßenrand in die mitgebrachte Semmel beißen.
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22.03.2004
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Auf die Herren und Damen (mittlerweile jeglichen Alters), die an schönen Tagen bikemäßig auf Kreuther Straßen mit 200 km/h an der Autoschlange vorbei das Gemeinschaftserlebnis suchen, dies natürlich super schallgedämpft und voller Rücksicht auf die Anwohner, soll hier nicht weiter eingegangen werden, Organspender werden schließlich auch gebraucht. Was aber kann man gegen die Blechlawine tun? Ein neuerliches Gutachten ändert an den Ursachen nichts, vor allem an der vielbeschworenen “mobilen Gesellschaft” nicht, insofern haben die Kreuther Räte recht, wenn sie nichts geben wollen (nur läßt deren Begründung zu wünschen übrig). Umgehungsstraßen sind im Tal kaum realisierbar (allenfalls die Straßenteilung in Gmund), Projekte wie die Tegernseer Unterführung bestätigen nur noch die allgemeine Hilflosigkeit gegenüber den Verkehrsmassen. Kein Rezept in Sicht? Doch: Kreativität ist gefragt. Lassen wir uns etwas einfallen -oder nehmen wir Anregungen aus dem Wipptal auf: regelmäßig am Wochenende eine Demo mit fünfstündiger Sitzblockade am Achenpass? Nicht angekündigte Leonardiritte dreimal im Jahr, vorzugsweise Sonntag Nachmittag? Entfernung der Lawinenverbauung am Grüneck und nachfolgend an Winterwochenenden öfter mal eine Sperrung der B307, ohne dass ein Schild auf diesen mißlichen Umstand hinweist? Derlei sorgte zuverlässig für einen Megastau. Irgendwann werden es auch die zähesten Reihensteher leid sein und sich breitere Wege suchen. Karl Katz
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